Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS-Gerät)

Vorab gesagt erfüllen alle LVS-Geräte auf dem Markt ihren Zweck. Jedes Gerät hat Vorteile aber auch Nachteile und jedes Gerät ist nur so gut, wie der Anwender. Egal welches Gerät Sie haben oder sich kaufen: trainieren Sie mit Ihrem Gerät regelmäßig, denn nur dann beherrschen Sie das Gerät auch in einer Stresssituation.

Jedes LVS-Gerät (Lawinenverschütteten-Suchgerät) besteht aus einem Sender und einem Empfänger, die auf der internationalen Standardfrequenz von 457 kHz arbeiten. Auf dem Markt sind analoge, analog-digitale und digitale LVS-Geräte erhältlich, die mit ein, zwei oder drei Antennen ausgerüstet sind.

Doch welches LVS-Gerät ist beim Kauf für mich das richtige? Ein analoges, analog-digitales oder digitales? Mit ein oder zwei Antennen? Folgende Aspekte helfen Ihnen bei Ihrer Entscheidung:

– Reichweite: Je größer die Reichweite, desto eher hat man einen Erstempfang, wodurch man sich Wegstrecke und damit wertvolle Zeit sparen kann. Die Geräte mit der größten Reichweite sind das ORTOVOX m2 und f1 focus.

– Punktortung: Die Punktortung ist wohl der komplexeste Teil bei der Suche und nimmt daher sehr viel Zeit in Anspruch. Klare Signale des Gerätes sind dabei sehr hilfreich. Auch wenn analoge Geräte klare akustische Signale von sich geben, so ist die Punktortung mit rein analogen Geräten für Anfänger nicht so einfach. Die digitalen Geräte mit Entfernungs- und Richtungsanzeige (z.B. ORTOVOX x1) sind besonders für Anfänger sehr hilfreich.

– Mehrfachverschüttung: Eine Lawinenverschüttung von mehreren Personen kommt häufiger vor als man denkt. Daher ist es wichtig, auch dieses Szenario lösen zu können. Deshalb ist es von Vorteil, wenn die Geräte mehrere Signale anzeigen können, wie z.B. die analogen Geräte, die mehrere Piepstöne von sich geben. Als Suchmethode bei einer Mehrfachverschüttung auf engstem Raum empfiehlt sich die vom DAV entwickelte 3-Kreis-Methode, die mit allen auf dem Markt befindlichen Geräten ausführbar ist. Die Suche nach mehreren Verschütteten erfordert in jedem Fall eine Menge Erfahrung. Sofern man diese hat, ist die Suche mit analogen Geräten zu empfehlen, da man z.B. beim ORTOVOX m2 mit Hilfe des Lautstärkenreglers Signale ausblenden kann.

– Umschalten: Das Umschalten von Senden auf Empfangen ist durchaus ein wichtiger Bestandteil der Geräte. Im Ernstfall sollte bei der Suche in der Gruppe sichergestellt sein, dass alle Suchenden umgeschaltet haben, damit man sich nicht gegenseitig sucht. Eine unmissverständliche Technik ist dabei sehr hilfreich, denn unter Streß können sensible oder komplizierte Techniken (Knöpfe mehrmals drücken oder eine bestimmte Zeit halten) dazu führen, dass eben nicht schnell umgeschaltet wird. Sehr zu empfehlen ist dabei die automatische Umschaltung des m2, die in den Tragegurt integriert ist und sich automatisch auf Empfang stellt, sobald der Tragegurt gelöst wird.

Folgende Punkte sollten Sie vor jeder Tour checken:

– Batterien: Wie ist die Restlaufzeit der Batterien in Ihrem Gerät? Die Batterieleistung beeinflusst auch die Leistung Ihres Gerätes. Verwenden Sie unter keinen Umständen Akkus, sondern vorzugsweise Alkali-Markenbatterien und mischen Sie keine gebrauchten mit neuen Batterien. Nehmen Sie die Batterien nach der Saison aus dem Gerät um Auslaufen zu verhindern und bestücken Sie Ihr Gerät vor der Saison mit neuen Batterien.

– Sind die Sende- und Empfangsfunktionen aller LVS-Geräte einwandfrei? Vor jeder Tour sollten Sie alle im Einsatz befindlichen Geräte gewissenhaft checken. Und zwar jedes Gerät auf Sende- und Empfangsfunktion. Hier der LVS-Geräte-Check-up:

  • Alle Teilnehmer stellen Ihr LVS-Gerät auf EMPFANGEN.
  • Ein Gruppenteilnehmer (meist der Gruppenleiter) stellt sein LVS-Gerät auf SENDEN.
  • Wenn alle LVS-Geräte einen akustischen und optischen Empfang haben, funktionieren die Empfänger.
  • Jetzt wird die Sendefunktion der Geräte überprüft.
  • Die Teilnehmer stellen ihr LVS-Gerät auf SENDEN und gehen einzeln und in Abständen von ca. 15 m am Empfangsgerät vorbei. Wenn das Empfangsgerät ein hör- und sichtbares Signal von jedem einzelnen Gerät empfängt, ist die Sendefunktion in Ordnung.

– Haben Sie Ihr LVS-Gerät voll im Griff? Die Suche sollte regelmäßig intensiv geübt und verinnerlicht werden, damit im Ernstfall Lawinenverschüttung alle Abläufe „automatisch“ sitzen.

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